Homberger Geschichte
Die ev. Rheinkirche – Wie Homberg eine Kirchengemeinde wurde
Die Geschichte der Gemeinde Homberg beginnt mit der Geschichte der Pfarrei Halen. Die Kirche St. Peter in Halen war Pfarrkirche für einen größeren Sprengel (Gemeindeverband). Er umfasste Halen, Hochhalen, Homberg mit dem Homberger Werth, auf dem Ruhrort entstand, die Halener Heide, Kaßlerfeld und Uettelsheim, ebenso den Lohof, aus dem später die Siedlung Lohmannsheide wurde. Bereits um 900 wird der Name „Halon“ in einem Güterverzeichnis der Abtei Werden genannt, die hier eine halbe Hufe, d.h. Ackerland von etwa 15 Morgen, besaß, die zu dem Königshof Friemersheim gehörte. Wenn auch erst um 1280 ein Pfarrer erwähnt wird, dürften Pfarre und Kirche von Halen doch wesentlich früher eingerichtet worden sein, wenn man nach dem Patrozinium St. Peter geht. Das Patronat über die Kirche, zu dem auch das Recht, den Pfarrer einzusetzen gehörte, überließ der Graf von Kleve 1307 dem Stift Xanten. 1549 setzte das Xantener Domkapitel Arnold Fabri als Pfarrer ein. Er überführte die Gemeinde zum evangelischen Glauben, wie es in der Grafschaft Moers mit dem Übertritt des Grafen Hermann von Neuenahr und Moers zum evangelischen Bekenntnis im Jahre 1561 geschah. Als die Kirche nach 1571 mitsamt dem Dorf in den Fluten des Rheins versunken war, löste Graf Adolf von Neuenahr 1572 das Kloster der Franziskanerinnen in Homberg mit der kleinen, dem hl. Antonius geweihten Kapelle auf und überließ sie der Halener Gemeinde mitsamt dem Klostergebäude, in die das Pastorat einzog.
Bis zu dem Ende des 18. Jh. blieb die Gemeinde sehr klein. In der Franzosenzeit (ab 1794) wurden in Homberg rund 300 Einwohner gezählt, doch 1854 waren es schon 2300 Seelen und 1893 rund 6000. Da im Ortsteil Hochheide eine ausgedehnte Arbeiterkolonie der Zeche Rheinpreußen entstanden war, wurde dort in Jahre 1877 eine zweite Pfarrstelle errichtet, und der Bau einer Kirche notwendig. Diese wurde in den Jahren 1897/98 gebaut, nachdem der Bau der Homberger Rheinkirche 1893/95 vollendet war. 1901 erhielt Hochheide auch ein schönes Pastorat, das 1924 für die mittlerweile 4. Pfarrstelle der Gemeinde Homberg erweitert wurde.
Die erste Orgel der Kirche kam erst zu Anfang des 19. Jh. nach Homberg. Gemeindemitglieder, die sie aus Neviges gebracht haben, wurden mit freien Sitzplätzen in der Kirche belohnt. Diese Orgel wurde für 90 Mark vom Orgelbauer beim Kauf einer neuen Orgel übernommen. Die Einrichtungskosten für die Galerie in der alten Kirche erhielt man nach und nach durch Vermieten der Sitzplätze. Zu den Sitzplätzen, bzw. zum Gestühl sei gesagt, dass es in der Kirche von jeher besondere Sitze gab, so den Pastratskasten, den Kirchenratsstuhl, die Frau Pastorenbank, die Frauenbänke, die Männerbänke und zwei Schulkinderbänke. […]